58 neue Jägerinnen und Jäger im Aargau

58 frisch geprüfte Weidleute, darunter zwei Frauen, konnten an der Brevetierungsfeier auf der Habsburg ihren schwer verdienten Jagdfähigkeitsausweis aus der Hand von Regierungsrat Stephan Attiger entgegennehmen. Der feierliche Anlass wurde musikalisch umrahmt durch die Jagdhornbläser Hallwyl.

Veröffentlicht am 28.08.2023

Erich Schmid, der Geschäftsführer von JagdAargau, konnte auch zahlreiche Gäste begrüssen an der Feier zum Abschluss dieser verantwortungsvollen, guten Ausbildung zum Jäger, zur Jägerin. «Heute dürft ihr eure hervorragende Leistung und euren grossen Erfolg geniessen», freute er sich mit den 2 Frauen und 56 Männern, die mit der anspruchsvollen Jägerprüfung, nun bestens ausgebildet und mit viel Vertrauen in die verantwortliche und freiheitliche Aargauer Jagd, jedoch nicht ausgelernt haben, sondern für die nun das stetige Weiterlernen beginnt.

«Der Aargauer Jagdpass ist kein Selbstläufer», betonte Urs Wunderlin, der Präsident der Jagdprüfungskommission. Es erfordere sehr viel Zeit und grossen Einsatz von jedem Einzelnen, sich auf die Aargauer Jagdprüfung vorzubereiten, fuhr er fort. Den praktischen Teil der Prüfung haben 37 von 39 Kandidaten bestanden, zwei seien an den Nerven gescheitert. Die Schiessresultate seien sehr gut gewesen, der theoretische Teil jedoch eine rechte Herausforderung. Von 70 Angetretenen haben leider 12 die Prüfung nicht bestanden. Sie müssen aber je nach den bestandenen Fächern nicht die ganze Prüfung wiederholen. «Ihr habt alle eine tadellose Leistung erbracht, auf die ihr stolz sein dürft. Nun liegt es an euch, am Ball zu bleiben», erklärte er denjenigen, welche es geschafft haben. Er rief sie dazu auf, dem Ansehen der Jäger ein neues Gesicht zu geben, präsent zu sein in der Öffentlichkeit und in ihren Gemeinden mitzumachen. «Man schaut genau auf euch, also verhaltet euch so, wie ihrs gelernt habt», gab er ihnen mit auf den Weg.

Die Flamme des Jagdfiebers

Gastredner Gerhard Wenzinger, der Vizepräsident von JagdAargau, beteuerte, dass er mindestens so viel Lampenfieber hatte wie die anwesenden Jagdkameradinnen und Jagdkameraden, als sie zehn Tage vor dem Anlass zur mündlichen Prüfung angetreten seien. Und genau dieses Lampenfieber, diese Unsicherheit würde helfen, die Sinne zu schärfen und sich zu fokussieren. «Dieses Gefühl werdet ihr, heute brevetierte Jägerinnen und Jäger, hoffentlich immer wieder spüren. Es fühlt sich nämlich sehr ähnlich an, wenn man sich entschliesst, einem Stück Wild einen sauberen Schuss anzutragen», betonte er. Anhand der Entstehung einer Anzündhilfe aus Schweizer Holzwolle veranschaulichte er ihren Werdegang vom Suchen einer Jagdgesellschaft bis zur bestandenen Jägerprüfung. Sie seien, sinnbildlich gesprochen, vor etwa zwei Jahren ähnlich gewesen wie das Holzstück, das er in seiner Hand hielt. Sie hätten eine Jagdgesellschaft gesucht, in der sie ihr Jagdlehrjahr absolvieren konnten. Hier habe nun die Weiterbearbeitung stattgefunden. Nach den ersten jagdlichen Erfahrungen seien die Jagdschulen ins Spiel gekommen und es folgten die Basis- und Ergänzungskurse, Hundeübungen und Prüfungsvorbereitungen. Ihr Weg sei aber an diesem Tag noch nicht zu Ende. Wie bei der Anzündhilfe, welche ja dem Zweck diene, eine kleine Flamme zu übernehmen, zu brennen und daraus ein Feuer zu entfachen, würde er sich dies auch von den künftigen Weidfrauen und -männern wünschen. «Übernehmt diese kleine Flamme des Jagdfiebers und der Begeisterung, die ihr während der Ausbildung selbst erlebt hat, und nährt sie weiter», bat er. Jede Begegnung in Wald und Feld, jede jagdliche Situation, die den Puls höherschlagen lässt und Jagdfieber auslöst, jedes Aserfeuer mit den Jagdkameraden und -kameradinnen solle das Feuer in ihnen weiter am Leben halten und wenn möglich vergrössern. «Wenn dieses Feuer dann so richtig lodert, ist es an der Zeit, es weiterzutragen an eure Freunde und Bekannten, in die Gemeinden und Vereine, um all denen, welche die Jagd nur vom Hörensagen kennen, ein echtes Gesicht zur wirklichen Jagd zu geben», fuhr er fort. «Scheut euch nicht vor kritischen Fragen und Diskussionen. Unsere Jagd, wie wir sie betreiben, hat eine hohe Akzeptanz und viele gute Gründe, sie so zu betreiben.»

«Die Jagdausbildung ist kein Spaziergang», erklärte auch Regierungsrat Stephan Attiger. Diese erfordere viel Zeit, Fleiss und Nerven. «Die Jagd verändere sich und mit ihr lerne man ein Leben lang. Auch er nannte den Kontakt der Jägerinnen und Jäger zur Bevölkerung einen wichtigen Auftrag. Und dann war es Zeit für den wichtigsten Teil des Abends, das Überreichen der Jagdfähigkeitsausweise durch Stephan Attiger an die neuen Jungjägerinnen und Jungjäger.

Bildbericht: Pia Weber

Zurück zur Startseite

Möchten Sie weiterlesen?

Der von Ihnen gewünschte Artikel ist für Abonnenten kostenlos, für alle anderen kostenpflichtig. Um weiterzulesen, müssen Sie sich als Abonnent anmelden oder den Artikel kaufen.